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Abstract

Abstract The Federal Ministry of Food and Agriculture conducted the pilot program LandZukunft (2012-2014) in order to search for new solutions to persistent socio-economic problems in peripheral rural regions. The program aimed at testing management by objectives known from management studies, new financial instruments like microcredits, and the involvement of new “entrepreneuri-al people” in four regions. The accompanying research addressed in its second phase (2014-2015) the questions, how the pilot program contributed to learning and capacity building in the partici-pating regions and to what extent it has initiated new and sustaining solutions to challenges in peripheral regions. Moreover, we evaluated the management by objectives as a tool to coordi-nate rural development processes in a multi-level system. Beyond these crosscutting topics, we derived thematic foci from the manifold activities implemented in the model regions: strengthen-ing local educational landscapes, developing a tourist destination, introducing new financing in-struments, funding and strategies of social enterprises, and potentials of large educational insti-tutions for rural development. In addition to a literature review and document analysis, we par-ticularly interviewed actors involved and used participatory observations in order to answer our research questions. The results demonstrate the huge commitment of local actors in the regions. However, the im-mediate implementation of the program required large efforts and high skills which may lack at least in the beginning. Management by objectives runs the risk of interest coalitions between controlling and controlled actors in order to spend budgets provided and to demonstrate success stories. Regional partnerships learnt essentially to use the funding instrument of the pilot pro-gram. We observed in contrast only few strategy changes or institutional adaptations. Sustaina-ble developments were particularly initiated if these activities were based on existing capabilities and capacities. In conclusion, we derived policy recommendations from our findings. Rural devel-opment policy should for instance refrain from using management by objectives if innovative actions are the predominant goal of the policy. Because management by objectives requires some experience to estimate and justify targets and the bargaining thereof between the contract partners, it is not suitable for innovative approaches. Furthermore, strategies pursued should be tightly focused in order to facilitate defining and controlling targets as well as acquiring the ex-pertise needed.///Kurzzusammenfassung Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft suchte mit seinem Modellvorhaben LandZukunft von 2012 bis 2014 nach neuen Wegen, um anhaltende sozioökonomische Probleme in peripheren ländlichen Regionen zu lösen. Dazu sollten das aus der Managementlehre bekannte Instrument des Steuerns über Ziele, neue Finanzierungsinstrumente wie Mikrokredite und die Beteiligung neuer „unternehmerischer Menschen“ in vier Modellregionen erprobt werden. Die Begleitforschung untersuchte in ihrer zweiten Phase von 2014 bis 2015, inwiefern das Modell-vorhaben zum Lernen und Kapazitätsaufbau in den teilnehmenden Regionen beigetragen hat sowie neue und dauerhafte Lösungen für die Herausforderungen peripherer Regionen anstoßen konnte. Darüber hinaus wurde das Steuern über Ziele hinsichtlich seines Potentials zur Koordina-tion der ländlichen Entwicklung im politischen Mehrebenensystem untersucht. Der thematische Fokus der Begleitforschung jenseits dieser Querschnittsthemen ergab sich aus den unterschiedli-chen Aktivitäten der Modellregionen: die Stärkung lokaler Bildungslandschaften, die touristische Destinationsentwicklung, die Entwicklung neuer Finanzierungsangebote, Finanzierung und Stra-tegien sozialen Unternehmen sowie die mögliche Rolle großer Bildungseinrichtungen für die länd-liche Entwicklung. Neben der Auswertung des Forschungsstandes und von Dokumenten basieren die Ergebnisse insbesondere auf Befragungen von beteiligten Akteuren und teilnehmender Be-obachtung in den vier Modellregionen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass das Modellvorhaben in den Regionen auf großes Engage-ment gestoßen ist. Die schnelle Umsetzung des Vorhabens war aber mit großem Aufwand und hohen Kompetenzanforderungen verbunden, die nicht überall vorausgesetzt werden können. Das Steuern über Ziele birgt die Gefahr von Interessenkoalitionen zwischen Kontrolleuren und Kon-trollierten, um die Fördermittel auszugeben und Ergebnisse positiv nach außen darzustellen. Lernprozesse konzentrierten sich auf die Fähigkeiten, die nötig waren, um das Modellvorhaben finanziell abzuwickeln, während strategische Veränderungen und institutionelle Anpassungspro-zesse wesentlich seltener zu beobachten waren. Nachhaltige Entwicklungen konnten vor allem dort angestoßen werden, wo an vorhandene Kompetenzen und Kapazitäten angeknüpft wurde. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen leitet die Begleitforschung Handlungsempfehlungen ab. So sollte beispielsweise das Steuern über Ziele nur dann für die ländliche Entwicklung in Betracht gezogen werden, wenn Innovationen nicht im Vordergrund stehen, sodass bereits Erfahrungs-werte für mögliche Zielwerte und deren Verhandlung zwischen den Vertragspartnern vorliegen. Zudem sollte der thematische Fokus der Strategie möglichst eng gewählt werden, um die Defini-tion und Kontrolle der Ziele sowie die Aneignung des nötigen Wissens zu erleichtern.

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