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Abstract

Der Beitrag untersucht das Nachfrageverhalten der deutschen Verbraucher am Markt für konventionelles und ökologisches Gemüse. Durch Kombination zweier Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) können frisches und tiefgekühltes Gemüse erstmals gemeinsam analysiert werden. Die Datengrundlage ist in ihrer Größe und ihrem Informationsgehalt einzigartig, da sie Einkäufe von mehr als 13 000 Haushalten über einen Fünfjahreszeitraum abbildet. Ziel der Analyse ist zum einen die Quantifizierung von Nachfrageelastizitäten und zum anderen der methodische Vergleich zwischen verschiedenen Schätzmodellen. Basierend auf einem LA/AIDS werden weitere Modelle geschätzt, die sowohl potentielle Preis- und Ausgabenendogenität als auch regionale, saisonale und qualitative Aspekte der Gemüsenachfrage berücksichtigen. Vor allem bei Warengruppen mit einem geringen Ausgabenanteil unterscheiden sich die Schätzwerte der Nachfrageelastizitäten zwischen den Modellen. Insofern erscheint es gerade bei der Nachfrageanalyse nach Biolebensmitteln, deren Ausgabenanteile nach wie vor relativ gering sind, sinnvoll, Modelle zu spezifizieren, die die oben genannten Aspekte explizit berücksichtigen. Die Ergebnisse zeigen eine unelastische Nachfrage nach konventionellem Gemüse und eine leicht elastische Nachfrage nach Biogemüse in Deutschland. Erwartungsgemäß ist die Ausgabenelastizität für Bioprodukte größer als für die konventionellen Pendants. Die Kreuzpreisbeziehungen sind asymmetrisch in der Form, dass die Nachfrage nach Biogemüse stärker auf Preisveränderungen bei konventionellem Gemüse reagiert als vice versa. This paper provides insights into the demand of German consumers for organic and conventional vegetables. The merging of two household panels allows, for the first time, the joint analysis of the markets for fresh and frozen vegetables. The underlying panel is a unique dataset covering grocery purchases of more than 13 000 households over a period of five years. The objective of the analysis is to derive demand elasticity estimates as well as to compare the results obtained from various estimation methods. Based on a two-step LA/AIDS, additional models which take account of potential price and expenditure endogeneity as well as of seasonal, regional and quality differences, are estimated. Especially product groups with a relatively small budget share exhibit significant differences in elasticity estimates. Therefore, it seems particularly important to consider the above mentioned issues when analyzing the demand for organic food. Results suggest an inelastic demand for conventional and a somewhat elastic demand for organic vegetables. If expenditures increase, consumers raise their demand for organic vegetables at a higher rate than their demand for conventional vegetables. Crossprice elasticities appear to be asymmetric. Demand for organic vegetables is more sensitive to price changes of conventional vegetables than vice versa.

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