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Abstract
Für einen nachhaltigen Ausbau von Energie aus Biogasanlagen
ist die Versorgung mit Substraten notwendig,
die vielfach über entsprechende Lieferverträge
geregelt wird. Nach Wissen der Autoren liegen bislang
keine quantitativen Untersuchungen zur Analyse des
Auswahlverhaltens von Landwirten in Bezug auf
Lieferverträge für diese Anlagen vor. Daher sind Aussagen
bezüglich einer zielführenden Ausgestaltung von
Lieferverträgen nur eingeschränkt möglich. Wir haben
deshalb im Rahmen einer Befragung von 178 deutschen
Landwirten untersucht, inwieweit verschiedene
Faktoren für den Abschluss von Substratlieferverträgen
relevant sind. Dazu wurde ein Choice-Experiment
durchgeführt. Durch die systematische Variation von
Vertragsmerkmalen wird der jeweilige Einfluss auf
die Wahrscheinlichkeit eines Vertragsabschlusses bestimmt.
Es wird deutlich, dass die befragten Landwirte
Verträge mit anderen Landwirten oder einem Bioenergiedorf
gegenüber außerlandwirtschaftlichen Investoren
bevorzugen. Weiterhin sinkt die Wahrscheinlichkeit
eines Vertragsabschlusses mit zunehmender Laufzeit.
Demgegenüber wird ein Vertrag durch einen
höheren Verkaufspreis für die Betriebsleiter attraktiver.
Die Untersuchung der Befragtenmerkmale zeigt, dass
die Höhe der Prämie für ein zusätzliches Jahr Vertragslaufzeit
von der individuellen Wertschätzung der
unternehmerischen Freiheit des jeweiligen Betriebsleiters
abhängig ist. Es ist nicht festzustellen, dass
risikoaverse Landwirte tendenziell Verträge mit festen
Preisen gegenüber Verträgen mit Preisgleitklauseln
bevorzugen. Zudem zeigen sich keine großen Unterschiede
im Auswahlverhalten von Landwirten, die
einen Substratliefervertrag abgeschlossen haben, und
Landwirten ohne diese Erfahrung. Substrate supply, which is often regulated by corresponding
contracts, is essential for a sustainable expansion
of renewable energies generated in biogas
plants. To the authors’ knowledge, no quantitative
investigations of farmers’ preferences with regard to
supply contracts for biogas plants have been carried
out so far. Hence, it has been only possible to a limited
extent to make predictions for a targeted arrangement
of supply contracts. We, therefore, investigated,
to what extent different factors have relevance
for the conclusion of substrate supply contracts. This
has been done by conducting a survey with 178 German
farm managers. The survey included a choice
experiment in which participants were confronted
with different contract features. These features were
varied systematically and thus revealed the influence
of each individual feature on the probability of contract
conclusion. It becomes clear that the farmers
who were interviewed preferred to conclude contracts
with other farmers or with a bioenergy village rather
than with external investors. The probability of contract
conclusion decreases with an increasing lifetime
of the contract. However, a contract with a higher
sales price is more attractive for the farmers. The
investigation of the characteristics of respondents
shows that the amount of the premium for one additional
year of contractual lifetime depends on the
individual valuation of the entrepreneurial freedom of
the respective farm manager. It cannot be established
that risk-averse farmers tend to prefer contracts with fixed prices over contracts with price adjustment
clauses. In addition, there are no great differences in
the choice behavior of farmers who have already
signed a substrate supply contract and farmers without
this experience.