Files
Abstract
Die Frage, wie den – beispielsweise bedingt durch
den Klimawandel – steigenden Herausforderungen an
das betriebliche Risikomanagement in der Landwirtschaft
Rechnung getragen werden kann, ist schon seit
längerem Gegenstand agrarökonomischer Forschung.
Beispielsweise werden Indexversicherungen als Alternative
zu klassischen Absicherungsmöglichkeiten von
Wetterrisiken diskutiert. Der Fokus richtet sich bisher
vor allem auf die Konzeption, Bepreisung und
Hedgingeffektivität neuartiger Wetterrisikomanagementinstrumente.
Forschungslücken bestehen bezüglich
der subjektiven Wahrnehmung der Landwirte
von Wetterrisiken, der Analyse der in landwirtschaftlichen
Betrieben umgesetzten Maßnahmen zur Reduzierung
von Wetterrisiken und der Präferenzmessung
der Landwirte für verschiedene Risikomanagementinstrumente.
In diesem Beitrag wird im Rahmen einer
Umfrage untersucht, welche Wetterereignisse landwirtschaftliche
Unternehmer als besonders risikoreich
empfinden, welche Maßnahmen sie bereits anwenden,
um dieses Risiko zu reduzieren, und welche Kosten
damit verbunden sind. Durch ein Discrete-Choice-
Experiment werden neben der Nachfrage nach
Wetterversicherungen die Einflussfaktoren auf die
Auswahlwahrscheinlichkeit für verschiedene Versicherungen
ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass
Landwirte die Kosten der bisher von ihnen eingesetzten
Risikomanagementinstrumente vielfach nicht
quantifizieren können und sowohl Ertragsausfallversicherungen
als auch Indexversicherungen selbst
bei hohen Basisrisiken nachfragen würden, wenn sie
entsprechend günstig angeboten werden. Außerdem
zeigt sich, dass mit zunehmender Risikobetroffenheit
der Betriebe und – entgegen den Erwartungen – mit abnehmender Risikoaversion der Entscheider die
Nachfrage nach Versicherungen steigt. The question of how the increasing challenges of onfarm
risk management – that e.g. result from the
global climate change – could be met, has been an
important subject of research for a long time. For
instance, it has been discussed if index-based insurance
are an alternative to classical hedging opportunities
of weather risks. While science have mainly
focused on the conception, pricing and hedging effectiveness
of new weather risk management instruments,
a research gap exists regarding the farmers’ subjective
perception of weather risks, the analysis of implemented
on-farm measures for weather risk reduction
as well as regarding the measurement of farmers’
preferences for different risk management instruments.
On the basis of survey data, this study investigates
which meteorological events farmers perceive
as very risky, which measures they already apply to
reduce the risk and which costs are involved. Using a
discrete choice experiment, beside the demand for
weather insurance also the influence of performance
defining features of different insurance on their selection
probability is determined. Results show that
farmers often are not able to quantify the costs of the
risk management instruments applied so far. Even
given high basis risks, they would, therefore, demand
for yield insurance as well as index-based insurance if
those are sold at a favorable price. Moreover, results show that the demand for insurance rises with increasing
risk involvement of the agricultural enterprises
as well as – against all expectations – with
decreasing risk aversion of the decision makers.