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Abstract

Zur Umsetzung der aktuellen EU-Agrarreform hat die deutsche Agrarministerkonferenz beschlossen, dass zukünftig kleinere Betriebe und Hofnachfolger durch besondere Zulagen begünstigt werden soll. Infolge der regional sehr heterogenen Agrarstruktur ergeben sich hieraus erhebliche Umverteilungen von Ost- nach Süddeutschland. Simulationsanalysen für ausgewählte Regionen in Ost- und Süddeutschland zeigen jedoch, dass die pauschale Begünstigung von kleineren Betrieben und Hofnachfolgern zwar die Überlebenswahrscheinlichkeit unrentabler Betriebe durch Anreize zur Fortführung leicht erhöht. Verbesserte Entwicklungsmöglichkeiten entstehen ihnen jedoch kaum. Zum einen verfügen selbst kleinere Neben- und Haupterwerbsbetriebe trotz ihrer geringen Rentabilität ohnehin zumeist über eine hohe Eigenkapitalausstattung. Zum anderen konkurrieren sie insbesondere in Süddeutschland mit anderen kleineren und mittleren Betrieben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, so dass die Zusatzzahlungen in Form höherer Pachtpreise und einer Strukturkonservierung verpuffen. Umgekehrt bedeuten die Zahlungseinbußen größerer Betriebe für diese auch kaum schwerwiegende langfristige Nachteile; denn sie konkurrieren vor allem mit anderen größeren Betrieben, die ebenfalls von Zahlungseinbußen betroffen sind. Politisch bedenklich sind die Beschlüsse dennoch. Vor allem erschweren sie zukünftige und längst überfällige Reformen.

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